Eine Blutarmut (Anämie) liegt bei einer Patientin/einem Patienten dann vor, wenn insbesondere der Hämoglobin- sowie der Hämatokrit-Wert im Blut erniedrigt sind.
In Abhängigkeit vom MCV-Wert kann die Anämie in eine der folgenden Gruppen eingeteilt werden:
- MCV niedrig: mikrozytäre Anämie (z.B. bei Eisenmangel)
- MCV hoch: makrozytäre Anämie (z.B. bei Vitamin-B12-Mangel, auch „perniziöse Anämie“ genannt)
- MCV normal: normozytäre Anämie (z.B. bei Blutungen)
In Abhängigkeit vom MCH-Wert kann eine Blutarmut (Anämie) weiters wie folgt eingeteilt werden:
- MCH niedrig: hypochrome Anämie (z.B. bei Eisenmangel)
- MCH hoch: hyperchrome Anämie (z.B. bei chronischem Alkoholmissbrauch)
- MCH normal: normochrome Anämie (z.B. Anämien ausgelöst durch Entzündungen, Infekte und Tumore)
Im medizinischen Sprachgebrauch wird die Kombination der Messwerte von MCV und MCH schließlich in Zusammenschau interpretiert, sodass man zum Beispiel bei Vorliegen einer „mikrozytär-hypochromen Anämie“ den Verdacht auf einen Eisenmangel aussprechen kann.
Der MCHC-Wert hat für die Anämiediagnostik eine untergeordnete Bedeutung.